Die Wiener Musikszene abseits des Mainstreams: Geheimtipps und aufstrebende Künstler

Wennst an Wien denkst, foit da wahrscheinlich glei klassische Musik, des Neujahrskonzert und vielleicht no Falco ein. Jo, eh kloar, des is a Teil von Wien. Oba die Stadt hot a ganz andere, vül wildere und oft übasehene musikalische Seitn. Abseits vom Mainstream brodelt’s gewaltig! Es gibt a Szene voller Energie, voller neicher Ideen und voller leiwander Bands und Künstler, de nur drauf warten, entdeckt zu werden. I red von de klanen Clubs, de Underground-Festivals und de Geheimtipps, de Wien musikalisch erst so richtig spannend mochn. Kumm mit auf a Reise durchs andere musikalische Wean!

Wo da Underground brodelt: Orte und Initiativen, de ma kennen muass

Vergiss de großen Hallen für a poar Stunden. Die echte Magie passiert oft in de klaneren Locations, wo ma no Bier auf de Schuach kriagt und de Band zum Greifen nah is. Des rhiz wien zum Beispiel, direkt am Gürtel, is so a Ort – a Institution für ‘contemporary underground’. Do host scho de ärgsten experimentellen Gschichtn ghört, von Krautrock bis zu Elektronik-Fricklern wie Bitchin Bajas aus Chicago, de di mit ihre repetitiven Sounds komplett in Trance versetzen kennan. Oder schau ins WUK, des Werkstätten- und Kulturhaus. Noch da Renovierung is des wieder a wichtiger Treffpunkt, speziell für junge, hungrige Bands. Festivals wie Europavox Vienna bringen do regelmäßig an Schwung neicher Talente aus ganz Europa her, oba a lokale Acts wia de grandiose Band Bipolar Feminin, de mit ihrer Mischung aus Wut und Euphorie live echt a Wucht san.

A weiterer Fixpunkt is sicher des B72, ebenfalls am Gürtel. Do spieln immer wieder aufstrebende Indie-Bands, so wia demnächst de deutschen NEEVE mit ihrem eingängigen Indie-Pop, der oba a ernste Themen wie Mental Health net ausspart. Des is genau de Mischung, de i schätz: Musik, de ins Ohr geht, oba trotzdem was zum Sogn hot. Und wennst auf der Suche nach was ganz Besonderem bist, dann schau amoi beim MUSiK.MARKT vorbei. Des is a leiwande Initiative, de Konzerte direkt auf de Wiener Märkte bringt – quasi Musik beim Gemüse kaufen. Do stolperst über Bands wie DAS SCHOTTISCHE PRINZIP, de mit ihre raffinierten Texte und eigenen Klangwelten überraschen. So was findst halt net im Radio.

Net zum Vergessen san a de Labels und Kuratoren, de im Hintergrund de Fäden ziehen. Ventil Records zum Beispiel, gegründet von Ursula Winterauer und Kutin, hot sich zur Aufgob gmocht, de ‘starke und blühende Musikszene’ Wiens zu dokumentieren und international sichtbarer zu machen. Ihr Katalog is a super Startpunkt, um in den Wiener Underground-Sound einzutauchen, von experimenteller Perkussion bis zu düsterem Bass. Und Persönlichkeiten wie Shilla Strelka, de mit ihrer Veranstaltungsreihe Struma+Iodine und dem Festival Unsafe+Sounds wichtige Plattformen für elektronische Musik abseits vom Kommerz geschaffen hot, prägen de Szene maßgeblich. De Leidenschaft dieser Leute is ansteckend und essentiell für de Vielfalt.

Klangvielfalt jenseits der Charts: Von Grantlrock bis Elektro-Experiment

Was de Wiener Szene abseits vom Mainstream so spannend mocht, is de unglaubliche Bandbreite. Do gibt’s wirklich ois. Wennst auf harten Stoff stehst, schau da zum Beispiel de Thrash Metal-Band Faeded Reality an. De Burschen mischen klassischen Thrash mit modernen Einflüssen und bringen demnächst ihr Debütalbum raus – a klares Zeichen, dass Metal in Wien lebt und tritt! Oder wie wär’s mit was ganz anderem? LEUTNANT UNGUSTL bezeichnen ihren Stil als ‘Grantlrock’ – a Mischung aus Rock, Austro-Pop, Metal und Punk mit Wiener Schmäh und Grant. Des is sicher net jedermanns Sache, oba live bestimmt a Erlebnis, wie ma auf Stormbringer.at lesen kann. De san authentisch, rotzig und nehmen sich selbst net zu ernst.

Dann gibt’s natürlich an Haufen Bands, de irgendwo zwischen Indie, Pop und Rock schwimmen, oba immer mit ana eigenen Note. Denk nur an Wanda oder Bilderbuch – de san zwar mittlerweile recht bekannt, oba kommen definitiv aus dieser alternativen Ecke und hom den deutschsprachigen Rock bzw. Pop ordentlich aufgemischt. Oder Garish, de scho ewig dabei san und mit ihrer eigenwilligen, poetischen Musik immer wieder begeistern. Und dann san do de ganz Jungen, de grad durchstarten: Rahel zum Beispiel, de mit ihrem Mix aus Retro-Pop, New Wave und NDW-Synths für Aufsehen sorgt und sogar scho fürs Konzerthaus gebucht wird, wia Goodnight.at berichtet. Oder Panik Deluxe, de mit ihrem düsteren Mix aus Pop, Gothic und Industrial an Sound für Nachtschwärmer kreiert. Des is a Sound, der mi persönlich anspricht – düster, oba mit Energie.

A net zum Vergessen is de experimentelle Seite Wiens. Bands wie 5K HD, de Avantgarde-Pop ohne Laptop zaubern, oder Projekte, de im Umfeld von Ventil Records entstehen, zeigen, dass Wien a Hotspot für innovative Klänge is. Und selbst im Folk und Jazz gibt’s spannende Gschichtn abseits vom Gewohnten. Des Londoner Folk-Duo Flyte sucht bewusst de intime Atmosphäre von Clubs wie dem Chelsea, und Harri Stojka verbindet im Porgy & Bess Jazz mit indischer Musik – des san Highlights für Entdecker. Sogar im traditionelleren Bereich gibt’s Überraschungen, wie des Projekt von André Heller, Ernst Molden und Ursula Strauss im Stadttheater Walfischgasse, des de ‘Vielfalt wienerischer Musik’ mit Schrammeln, Gesang und sogar Mummenschanz feiert, wie der Falter schreibt.

Mehr ois nur Musik: De Szene lebt und vernetzt sich

Was de Wiener Underground-Szene ausmocht, is net nur de Musik selber, sondern a des Drumherum. Es is a Gemeinschaft, a Netzwerk. Des siehst zum Beispiel beim Waves Vienna Festival. Des is net nur a Möglichkeit, an Haufen neicher Bands aus ganz Europa zu entdecken, sondern a a wichtige Konferenz, wo sich de Musikbranche trifft, austauscht und vernetzt. Dass do a Preise wie der XA – Export Award vergeben werden – heuer an de Wiener Art-Pop Band Lucy Dreams – zeigt, dass ma bemüht is, heimische Talente a international zu pushen. Sowas is Gold wert für junge Bands.

A wichtig fürn Nachwuchs is des mdw talent lab von da Musikuni. De fördern junge Musikerinnen und Musiker und geben ihnen Auftrittsmöglichkeiten, oft in Kooperation mit Organisationen wie dem Kiwanis Club. Des san vielleicht de klassischen Musiker von morgen, oba de Plattformen san wichtig, um Erfahrung zu sammeln und sich zu präsentieren. Und dann gibt’s natürlich de ganzen Beisln und klanen Bars, de oft des Wohnzimmer der Szene san. Des Tunnel Vienna is so a legendärer Kellerclub, wo fast jeden Tag was los is, von Konzerten über Lesungen bis Theater. Do spürt ma den Geist der Szene hautnah.

Der Dokumentarfilm ‘Vienna Calling’ hot versucht, diesen Geist einzufangen, indem er Künstler wie Voodoo Jürgens, Nino aus Wien, EsRap oder Kerosin95 rund um des Beisl ‘Schmauswaberl’ begleitet hot. A wenn vielleicht net alle Facetten beleuchtet wurden, gibt der Film doch an guten Einblick in de Kreativität, den Schmäh und manchmal a den Grant, der de Szene ausmacht. Es is a Welt für sich, mit eigenen Regeln, eigenen Helden und ana eigenen Sprache – oft direkt, manchmal melancholisch, oba immer authentisch.

Mei Fazit: A Stadt voller musikalischer Überraschungen

Also, wennst glaubst, du kennst Wien musikalisch, nur weil du scho amoi im Musikverein warst oder ‘Rock Me Amadeus’ mitsingen kannst, dann täuscht di gewaltig. Die wahre musikalische Seele von Wien, de findest oft erst abseits der ausgetretenen Pfade. In de schwitzigen Clubs am Gürtel, auf den improvisierten Bühnen der Stadtmärkte, in den experimentellen Soundlandschaften der Underground-Labels. Es is a Szene, de ständig in Bewegung is, de immer wieder neiche, spannende Künstler hervorbringt und de mit ihrer Vielfalt überrascht.

Von beinhartem Metal über schrägen Grantlrock bis zu hypnotischer Elektronik und gefühlvollem Indie-Pop – Wien hot ois zum Bieten, wennst nur bereit bist, a bissl zu suchen und di auf Neues einzulassen. Es san de Geheimtipps, de aufstrebenden Talente und de engagierten Veranstalter und Labels, de des musikalische Herz der Stadt am Schlagen halten. Für mi als Musikliebhaber is des a unerschöpflicher Quell der Freude und Inspiration. Drum mein Rat an di: Sei neugierig, geh auf Konzerte in klanen Locations, hör da lokale Bands an und lass di überraschen. Wean klingt oft ganz anders, ois du vielleicht glaubst – und meistens vül, vül besser!

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